
Motorradhandschuhe gehören wie Helme, robuste Stiefel oder Schuhe mit Protektoren zur persönlichen Schutzkleidung. Sie müssen verschiedenen Ansprüchen gerecht werden und sind weit mehr als nur ein Schutz vor Wind und Wetter. Wir verraten worauf es ankommt.
Wir Quad- und ATV-Fahrer finden selten Modelle, speziell für den Einsatz auf unseren Vierrädern. Daher greifen wir in der Regel in dasselbe Regal, wie unsere zweiradfahrenden Freunde. Diesen Test stellen uns die Kolleginnen und Kollegen vom FAZ Kaufkompass zur Verfürgung. Sie haben 16 Motorradhandschuhe getestet.
Den kompletten und ausführlichen Testbericht findet Ihr hier:
https://www.faz.net/kaufkompass/test/die-besten-motorradhandschuhe
Das Wichtigste in Kürze:
Zu den Handschuhen
Sie zeichnen sich durch abriebfeste Materialien aus Kunstfasern und/oder Leder mit aufgesetzten oder eingearbeiteten Protektoren an besonders gefährdeten Bereichen wie der Handkante oder den Fingerknöcheln aus. Ob sie mit kurzer oder langer Stulpe und mit oder ohne atmungsaktive sowie wasserdichter Membran ausgerüstet sind, ist Geschmackssache und hängt vom individuellen Einsatzzweck ab.
Die Modellvielfalt ist groß und reicht vom leichten und knapp geschnittenen Handschuh für Offroad-Fahrten hin zum dick gepolsterten und wasserdichten Winterhandschuh. Eines steht fest: Getragen werden sollten sie bei jeder Tour und bei jedem Wetter.
So haben wir getestet
Während einer Fahrt von 30 Minuten im Stadtgebiet mit möglichst vielen Schaltvorgängen und Richtungswechseln (Blinken, Kuppeln, Bremsen, Gasgeben) beurteilen wir Beweglichkeit, Fingerergonomie, Schnitt und Fingerlänge. Danach können wir ebenfalls Aussagen zu eventuell auftretenden Druckstellen treffen.
Der Tragekomfort und die Fingerfertigkeit der verschiedenen Modelle, also das An- und Ausziehen, das Griffgefühl wie auch die Armaturen-, Schalterbedienung weist große Unterschiede auf. In die Bewertung fliest auch ein, ob sich ein Handy mit und ohne Schutzfolie steuern lässt und vor allem das Navi bedienbar bleibt.
Die Wasserdichtigkeit prüfen wir in 2,5 Minuten unter der Dusche mit nicht zu weichem, gefächertem Regenstrahl. Schließlich prallt Regen bei schneller Fahrt auch mit Druck gegen das Material, wenn keine Handprotektoren oder Windabweiser an den Lenkerenden montiert sind.
Erfahrungsgemäß gibt es bei vermeintlich wasserdichten Jacken, Hosen, Stiefeln oder Handschuhen häufig Undichtigkeiten. Deshalb empfehlen wir, wasserdichte Kleidung immer sofort nach dem Kauf in einem ordentlichen Regenguss oder unter der Dusche selbst zu testen. Dann lässt sich gegebenenfalls schnell reklamieren und die nasse (böse) Überraschung trifft einen nicht während der Urlaubsfahrt.
Bei den getesteten Sommerhandschuhen ohne Membran hingegen spielt die Luftdurchlässigkeit eine große Rolle. Die überprüfen wir in Fahrtests und mit einem Kaltluftfön. Die Testergebnisse ermitteln wir in den drei Kategorien Ausstattung, Tragekomfort und Fahrtest mit insgesamt 20 Kriterien.
Ausstattung
Bei andauerndem Regen oder starker Gischt in der Luft ist die Sicht durch das Visier schnell dahin. Insbesondere im Dunkeln, wenn sich Lichter zigfach in den Tropfen auf der Kunststoffscheibe brechen, ist die Sicherheit gefährdet. Die reflexartige Wischbewegung mit der linken Handinnenfläche für bessere – leider oft verschmierter – Sicht lässt sich eleganter und effektiver erledigen: Mit einem kleinen und nicht zu weichen Gummistreifen am linken Zeigefinger des Handschuhs funktioniert die Schnellreinigung mit dem Visierwischer relativ gut. Beispielsweise die Marken Held, IXS und Richa haben ihre Modelle derart ausgestattet, das gibt einen Pluspunkt.
Gut schließende Klettriegel sind wichtig
Mindestens ebenso sicherheitsrelevant sind gut greifbare und gut schließende Klettriegel an den Stulpen. Zwei sind besser als einer, wobei kurze Stulpen oft nur Platz für einen Klettverschluss bieten. Auch sollte das Material der Stulpe nicht zu weich und dehnbar sein, sonst können die Handschuhe trotz Verschlussriegel beim Rutschen über den Asphalt abgestreift werden. Ob die Motorradhandschuhe aus (verstärktem) Textilgewebe oder Leder gefertigt sein sollten, ist Geschmackssache. Beide Materialien haben individuelle Vor- und Nachteile: Gutes und nicht zu dünnes (Ziegen-) Leder bietet im Prinzip den besseren Schutz, weil es bei Rutschern nicht so schnell durchscheuert. Dafür ist die Atmungsaktivität von Textilmaterialien besser. Ideal ist im Prinzip eine Kombination aus beidem.
Besondere Schutzausstattung
Standard ist bei geprüften Motorradhandschuhen die Kennung „EN 13594:2015“. Nach dieser Prüfung werden zum Beispiel Verstellsystem, Reißfestigkeit, Nahtstärke, Abriebfestigkeit, Schnittfestigkeit, Fingerfertigkeit und Knöchelprotektoren zertifiziert. Auch das „CE“-Zeichen, das die geltenden Anforderungen bestätigt, sollte nicht fehlen.
Die Schutz- und Pufferzone beim Motorradfahren ist minimal, insbesondere die Hände sind bei einem Sturz exponiert und verletzungsanfällig. Wo sich Füße noch in dicken und verhältnismäßig klobigen Stiefeln schützen lassen, muss bei Handschuhen eine gewisse Beweglichkeit und Fingerfertigkeit erhalten bleiben, um etwa Schalter und Armaturen sicher und eindeutig bedienen zu können.
Protektoren für Knöchel sollten nicht zu schmal sein
Als Knöchelschutz beispielsweise haben sich ergonomisch geformte Hartschalen gegenüber schlagdämpfendem, aber weichem Material durchgesetzt. Die harten Protektoren sollten allerdings nicht zu schmal auf dem Handrücken ausfallen, weil der Tragekomfort bei geballter Hand ansonsten leiden kann. Gute Handschuhe sind zudem auf der Innenseite an der Handkante mit aufgesetzten (gepolsterten) Lederstücken oder eingearbeiteten Kunststoffprotektoren ausgerüstet. Damit soll die Hand beim reflexhaften Abstützen möglichst unbeschadet bleiben. Derartige Materialdopplungen erhöhen auch die Abriebfestigkeit deutlich.
Tragekomfort
Bereits beim Anziehen hilft eine ausgeformte Lasche – insbesondere bei Modellen mit kurzer Stulpe – den Handschuh überzustreifen ohne dabei abzurutschen. Bei etwas dicker gepolsterten Handschuhen ist es wichtig, dass die Finger im Schnitt deutlich vorgekrümmt sind und man beim Griff um den Lenker nicht gegen einen Widerstand fassen muss. Das würde die Fingermuskulatur auf Dauer zu stark beanspruchen und ermüden oder kann sogar zu Krämpfen führen.
Wenn der Hersteller auf dem Handrücken, an Fingergelenken und besonders am Daumen Stretcheinsätze verarbeitet hat, kommt das dem Tragekomfort sehr zugute. Gleichzeitig muss der Motorradhandschuh stramm und eng an der Hand anliegen und der Schnitt ausgewogen sein. Gerade das ist allerdings bei der Vielzahl an anatomischen Variablen ein großes Kunststück, das nicht bei jedem Modell gelingt. Anprobieren (oder verschiedene Größen und Modelle bestellen) heißt deshalb die Devise.
Beim Ausziehen leger gefütterter Motorradhandschuhe (und spezieller Membrantechnologie) von der leicht schwitzigen Hand kommt es nicht selten zu dem lästigen Phänomen, dass das Futter mit herausgezogen wird. Der Handschuh lässt sich dann kaum wieder anziehen, weil auch die Finger der Innenlage nicht mehr da sind, wo sie sein sollten. Eng gefütterte Handschuhe mit fest verarbeiteten Membranen (Laminate) und Futterstoffen sind deshalb auf Dauer und auch bei Hitze angenehmer zu tragen.
Griffgefühl
Wenn der Handschuh entsprechender Größe über die gestreckte Hand gezogen wird, passt er meistens recht ordentlich. Beim Griff um die Lenkerenden kommt es jedoch oft zur Faltenbildung in der Handinnenfläche, wenn das Material dort zu großzügig verarbeitet wurde. Ein indirektes oder unbequemes Griffgefühl ist dann die Folge – sogar Druckstellen können sich bilden. Bei der Anprobe sollte deshalb insbesondere diese Handstellung gecheckt werden. Nicht nur die Materialmenge, auch die Griffigkeit von Materialkombinationen der Handinnenfläche ist wichtig. Denn der Lenker und insbesondere der Gasgriff müssen immer sicher geführt werden können. Im Test zeigte sich beispielsweise der Spidi Rainwarrior H2Out zumindest im Neuzustand vergleichsweise glatt. Das kann sich eventuell mit der Zeit ändern.
Bedienung der Armaturen/Fingerfertigkeit
Zum Stichwort Materialmenge muss die Verarbeitung der Fingerkuppen ganz genau angesehen werden. Viele klassische Motorräder verfügen über vergleichsweise wenige, aber oft kleine Schalter und Taster an den Griffarmaturen. Moderne Motorräder sind häufig mit einer Vielzahl von Steuerungselementen zum Drücken, Drehen und Schieben ausgestattet. Wenn sich diese Filigranarbeit nur ungefähr erledigen lässt, weil die Fingerkuppen der Motorradhandschuhe dick und wulstig ausgeführt sind, kann es zu gefährlichen Fehlbedienungen kommen. Auf die sogenannte Fingerfertigkeit muss also besonderer Wert gelegt werden.
Doch nicht nur die sicherheitsrelevante Bedienung leidet unter dick ausgeführten Fingerkuppen. Auch die Schaltflächen auf Displays von Navigationsgeräten sind manchmal für üppige Handschuhe zu klein. Auf Anhieb lassen sich die Infos etwa zur nächstgelegenen Tankstelle nicht immer finden.
Noch kniffliger wird es bei der Bedienung der Routen-App auf dem Smartphone: Die ist selbst mit knapp und eng geschnittenen Fingerkuppen kaum zielsicher zu bewerkstelligen. Beim kurzen Stopp am
Tourenhandschuhe
Die hier getesteten wasserdichten Tourenhandschuhe müssen ein kleines Kunststück vollbringen, da sie einen relativ weiten Einsatzbereich abzudecken haben. Die Hände sollen weder zu warm noch zu kalt werden – etwas Futter und Membran bedeutet aber zusätzliches Material. Gleichzeitig soll ein möglichst enger Sitz mit Bewegungsspielraum und guter Fingerfertigkeit für die Bedienung aller Hebel und Schalter am Lenker gegeben sein. Auch das Navigationsgerät sollte zumindest rudimentär mit Handschuhen bedienbar sein. Lässt sich obendrein auch das Smartphone mit den Handschuhen steuern, ist das ein Pluspunkt.
Bei den Sommerhandschuhen kommt es zudem auf besonders gute Belüftung an. Hier sollte der Fahrtwind möglichst gut durch das Gewebe dringen um Finger und Hände kühlen zu können.
Unser Favorit-Testsieger: Büse Open Road Touring
Einen besseren Handschuh für die Motorradtour kann man in diesem Testfeld nicht finden: Tragekomfort, Beweglichkeit und Fingerfertigkeit des Büse Open Road sind top!

Fast perfekt
Der Büse Open Road Touring ist (fast) perfekt gelungen. Der Handschuh mit relativ langer und weiter Stulpe lässt sich auch über der Jacke tragen. Durch zwei Klettriegel ist er sicher und praktisch unabziehbar an der Hand fixiert. Die Passform ist bis auf einen minimal zu kurz geschnittenen Zeigefinger für die Testhand beidseits sehr gut. Obwohl der Handschuh leicht gefüttert ist, konnte der Hersteller die Fingerfertigkeit durch guten Schnitt erhalten. Blinker- und Lichtschalter, Hupe oder Fernlichthupe lassen sich ebenso gut ertasten wie die Schaltflächen des Navigationsgerätes. Auch die Smartphone-Oberfläche reagiert auf Berührung – nur bei dem Handy-Testmodell mit Folie zum Kratzschutz passiert nichts. Dank nicht zu steifer Materialien, guter Schnittform und eingebauter Stretch-Einsätze sind die Beweglichkeit der Finger und der gesamten Hand optimal. Hebel und Schalter lassen sich mühelos erreichen und über einen längeren Zeitraum mit vielen Aktionen ermüdungsfrei bedienen.
Unter der Dusche zeigt der Open Road Touring eine weitere Stärke und hält, was er verspricht: Selbst nach 2:30 Minuten unter den recht starken Strahlen des Regenduschkopfes und mit viel Bewegung in den Fingern bleibt das Material vollständig dicht.
Bei zwei Kriterien muss der Motorradhandschuh allerdings passen: Eine stabile Lasche als Anziehhilfe innen an der Stulpe fehlt und auch auf einen Visierwischer am linken Zeigefinger wurde verzichtet. Diese beiden Kleinigkeiten sind im Motorradalltag sehr praktisch.
Nachteil?
Bei der Ausstattung hat der Hersteller etwas gespart. Eine Gummilippe zum Visierwischen fehlt ebenso wie stabile und griffige Laschen als Anziehhilfe innen an den Bündchen der Stulpen. Die Bedienung des Testhandys mit aufgeklebter Schutzfolie war nicht möglich.
Büse Open Road Touring im Testspiegel
Das nicht mehr existierende Fachmagazin »Motorradfahrer« testete ein gleichnamiges Modell in der Ausgabe 6/2015. Das Fazit wird wie folgt zusammengefasst:
„Sehr komfortabler, schlanker Handschuh für die wärmere Jahreszeit, der sicherheitstechnisch Nachholbedarf hat.“
Uns überrascht das Urteil der Kollegen: Der Handschuh Büse Open Road ist mit dem CE-Zeichen ausgestattet und wurde nach der gängigen Norm EN 13594:2015 zertifiziert, wie auch Modelle anderer Hersteller im Test. Die Nachfrage beim Hersteller ergab, dass der Handschuh seit 2015 unverändert hergestellt wird.
Alternativen-Auch Gut: Held Bilbao WP
Der Held Bilbao WP greift nur knapp am Testsieg vorbei. Ausstattung, Fingerfertigkeit und Tragekomfort sind vorbildlich.

Der Held Bilbao WP zeichnet sich durch seine exzellente Passform aus. Der sehr gute Schnitt, optimale Proportionen, Stretch-Einsätze an den Fingern und weitere dehnbare Materialien ergeben das Gefühl einer zweiten Haut. Das führt am Lenker und während der Fahrt zu uneingeschränkter Beweglichkeit, auch dank der deutlich vorgekrümmten Finger. Die Fingerfertigkeit, also das (blinde) Ertasten, Zielen und Treffen von Schaltern, Knöpfen und Drucktasten ist sehr gut. Auch die Bedienung vom Navi sowie dem Smartphone, mit oder ohne Schutzfolie läuft zuverlässig gut. Das war nicht bei jedem Testmodell der Fall. Bei der Ausstattung punktet der Handschuh ebenfalls. Eine deutlich ausgearbeitete und griffige Lasche innen am Bündchen hilft beim Anziehen. Der Zeigefinger links ist mit einer schmalen Gummilippe zum Visierwischen ausgerüstet.
Ein paar Punkte verhageln eine bessere Gesamtnote: So ist das Bündchen lediglich mit einem schmalen Klettriegel versehen. In Kombination mit dem weichen und dehnbaren Material in dem Bereich lässt sich der Handschuh selbst bei eng geschlossenem Riegel mit Kraft von der Hand ziehen. Die relativ weichen Protektoren lassen beim harten Klopftest auf der Tischfläche den Schlag merklich spüren.
Möglich, dass sich das Protektorenmaterial bei sehr viel stärkerer Schlagbelastung plötzlich extrem verhärtet und so uneingeschränkten Schutz bietet.
Der größte Ausrutscher zeigt sich jedoch bei unserem Duschtest: Der Held Bilbao WP hat eine Undichtigkeit (links am Ringfinger) gezeigt. Ohne diesen Malus wäre der Handschuh klar Testsieger geworden.
Bester Sommer-Handschuh: Furygan Jet Neon D30
Der sehr leichte und sehr luftdurchlässige Sommerhandschuh ohne Membran besticht durch seine Passform und Fingerfertigkeit. Die Bedienung von Smartphone und Navigerät ist perfekt.

An heißen Tagen oder bei Touren mit eher wenig Fahrtwind ist der vergleichsweise günstige Motorradhandschuh Furygan Jet Neon D30 ein sehr guter Begleiter, unser Testsieger der Kategorie Sommerhandschuh.
Dank der Laschen innen am Bündchen lässt sich der Furygan beim Anziehen gut greifen und die kurze, auf dem Handgelenk endende Stulpe mit einem breiten Klettriegel fest verschließen. An der Hand sitzt er perfekt: Schnitt und Länge der Finger, Weite sowie die Breite und Position der eher weichen Knöchelschützer schmiegen sich ideal an die Hand an. Das Material ist teilweise dehnbar und zugleich mit durchdachten Verstärkungen und Polsterungen ausgestattet. Stretcheinsätze verbessern die Beweglichkeit zudem.
Greifgefühl ist sehr direkt
Auf der Handinnenfläche hat der Hersteller an besonders beanspruchten Bereichen Lederdopplungen aufgenäht, die sich bei gekrümmter Hand am Lenkergriff nicht störend zum Wulst falten. Das Greifgefühl ist sehr direkt. Auch wenn keine Wischlippe am Zeigefinger zum Reinigen des Visiers vorhanden ist, überzeugt der Handschuh insgesamt mit seiner Ausstattung, Verarbeitung und Machart.
Während der Fahrt zeigt er seine besondere Eignung für warme bis heiße Tage: Das Obermaterial an Fingern und Handrücken ist sehr luftdurchlässig, Fahrtwind kühlt die Hand deutlich. Kein anderer Sommerhandschuh im Test konnte das besser. Durch die exakte Passform und den guten Schnitt ist der Handschuh sehr fingerfertig. Alle Hebel, Knöpfe und Schalter sind sehr gut zu ertasten und präzise zu bedienen. Insbesondere die Fingerkuppen sind perfekt geschnitten und erlauben genaues Zielen.
Die Beweglichkeit ist sehr gut, nirgends muss gegen Widerstand gearbeitet werden, die Finger ermüden in diesem leichten Handschuh nicht. Auch kleine Schaltflächen auf dem Smartphone oder Navigationsgerät können präzise aktiviert werden. Dabei spielt es im Test keine Rolle ob das Display des Smartphones mit einer Folie geschützt ist oder nicht. Beide Varianten lassen sich exakt steuern. Und das sogar mit beiden Zeigefingerspitzen des Furygan Jet Neon D30.
Sommer-Preistipp: Cozome Motorradhandschuh Herren
Zwar ist der Handschuh etwas klobig, doch an der Fingerfertigkeit, der Belüftung und der Bedienung von Smartphone und Navi gibt es nichts auszusetzen.

Nur etwas mehr als 20 Euro kostet der insgesamt gute Cozome Motorradhandschuh für Herren und ist damit aktuell das günstigste Modell im Test. Obwohl er insbesondere auf der Oberseite etwas klobig geschnitten ist und recht weit ausfällt, sind die Proportionen gut: Die Finger passen genau, sind weder zu lang noch zu kurz oder zu weit.
Zugluft auf die Haut
Dünne Lederbesätze in der Handfläche lassen zwar eine zusätzliche Polsterung vermissen, werfen sich aber am Lenker kaum zum Wulst auf. Der Sitz ist gut. Stretcheinsätze auf dem Handrücken und an den Fingern sorgen für Bewegungsfreiheit. Kleine Lüftungshutzen auf den Grundgliedern der Finger transportieren Zugluft auf die Haut. Die Fingerspitzen sind exakt geschnitten. Ein breiter und vollständig um das Handgelenk umlaufender Klettriegel schließt die kurze Stulpe über dem Gelenk sicher. Auch bei starkem Zug an der Fingerspitzen lässt sich der Handschuh nicht abstreifen.
Die breite der harten Knöchelschützer sind sehr gut dimensioniert, das ist bei anderen Motorradhandschuhen nicht immer der Fall. Ein Wischlippe für die Visierreinigung fehlt und insgesamt ist die Verarbeitung des Handschuhs einfach, hier und da stehen Fäden hervor. Irgendwo muss der sehr günstige Preis herkommen.
Im Fahrtest gibt es kaum etwas zu beanstanden. Fingerfertigkeit, Tragekomfort und Luftdurchlässigkeit sind gut bis sehr gut. Auch die Bedienung von Smartphone und Navi gelingt sehr gut. Auch ein Handydisplay mit Folie kann problemlos bedient werden. Obermaterial und Hutzen des Cozome Motorradhandschuh für Herren lassen reichlich kühlende Luft und Fahrtwind an Handrücken und Finger, so wird die Fahrt bei Hitze nicht zur Tortur.
Vollständiger Testbericht: Die besten Motorradhandschuhe
- Text: Jan Hörber
- Test: Gerald Sinschek




































